Nachhaltigkeits-Begriffsdschungel und Anforderungen an die wirkliche Welt

Wie bei allen Themen die viel diskutiert werden und von daher einer großen Dynamik unterliegen, ist auch der Begriffsumfang und die Benennung des Nachhaltigsbegriffs in ständiger Bewegung. Sustainability, Corporate Responsibility, Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility, Corporate Citizenship, Unternehmensverantwortung oder Responsible Business sind nur einige Begriffe, die damit gern in dem Zusammenhang genannt werden.

In Ermangelung einheitlicher Definition oder verlässlicher Standards lassen sich alle Benennungen zu einem Begriffsbrei zusammenrühren (evtl. mit Ausnahme von Corporate Citizenship, das meist einen sehr starken Bezug nur zu den sozialen Aspekten hat).
Viel entscheidender ist was mit Sustainability, Nachhaltigkeit oder Corporate Social Responsibility denn gemeint ist, bzw. alles umfasst. Der Begriff Nachhaltigkeit als Wort steht für Bewahren, zukunftsfähiges und langfristig orientiertes Handeln, Berücksichtigung der Außenwelt, Substanzerhalt. Für Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit daher im Speziellen Maßnahmen die die Unternehmensfunktionen in Hinblick auf ökologische, soziale, unternehmerisch-steuernde und bestandssichernde Aspekte ausrichten (vgl. bspw. den Europäischen Aktionsrahmen für CSR oder das Grünbuch der Europäischen Kommission).

Aus dieser Perspektive heraus werden zwei Dinge deutlich: Zum einen ist Nachhaltigkeit kein isoliert zu betrachtendes, nur ökologisches Themenfeld, sondern ein ganzheitlicher Ansatz des operativen und strategischen Managements.
Und zum Zweiten: Nachhaltigkeitsmanagement muss durch eine dafür angemesse Stelle bzw. Position im Unternehmen wahrgenommen, gewährleistet und durchgeführt werden.

Die Situation heute
Zum jetzigen Zeitpunkt werden Nachhaltigkeitsaspekte eher nicht gemanaged oder durch Abteilungen die diese Aufgaben nicht voll erfüllen können – zumindest ist dies der Eindruck von aussen. Dies mag damit im Zusammenhang stehen, dass Nachhaltigkeit noch keine besondere Rolle im Unternehmen spielt was ein Indikator dafür ist dass das Potenzial an vielen Stellen einfach noch nicht richtig verstanden wird. Wenn PR-Abteilungen oder Investor-Relations-Teams das gesamte Nachhaltigkeitsmanagement leisten sollen kann dort nicht viel bei herauskommen. Auch wenn Nachhaltigkeit nur durch das Umweltmanagement geleistet wird, lässt dies die weiteren, ebenso wichtigen Aspekte der Nachhaltigkeit häufig unberücksichtigt. Ernst gemeintest Nachhaltigkeitsmanagement sieht anders aus.

Die Situation morgen
Vorstellbar, und was sich teilweise auch abzeichnet, ist die Einrichtung von Corporate Social Responsibility Stabsabteilungen. Diese Abteilungen, ausgestattet mit dem nötigen Budget, angemessener Management Attention und Personalstärke erarbeiten Vorschläge zur größeren Nachhaltigkeitsintegration in der Linie, Steuerung von Nachhaltigkeitsinitiativen, zentrales Sponsoring, Prüfung von Umweltbelangen, Prüfung der Nachhaltigkeit von Geschäftsmodellen, Maßnahmen zur Bestanddsicherung, Sicherstellung der Einhaltung regulatorischer Vorschriften etc. Dies wäre eine Entwicklung die einem konsequenten Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit Rechnung tragen würde.

Die Situation übermorgen
Langfristig wird nachhaltige Unternehmensführung sicherlich von denen gewährleistet die auch die Verantwortung tragen – der Unternehmensführung. Ganz gleich ob nun CEO oder gar ein CSO, in jedem Fall wäre dies ein der konsequenteste Weg um mit den Themen Umwelt, Sozial, Steuerung und Bestandssicherung umzugehen.

Einige Nachhaltigkeitsbegriffe und ihre Bedeutung:

Corporate Social Responsibility – in den meisten Fällen synonym zu Sustainability, Corporate Responsibility, Nachhaltigkeit, Unternehmensverantwortung oder Responsible Business; nachhaltige Unternehmensführung
Corporate Citizenship – das Unternehmen als gutes Mitglied der Gesellschaft, bürgerliches Engagement
Corporate Foundations – Einrichtung von gemeinnützigen Stiftungen
Corporate Giving – Spenden und Sponsoring durch Unternehmen
Corporate Volunteering – Engagement für wohltätige, soziale Zwecke unter Einbindung der Mitarbeiter
Corporate Venturing – Förderung von kleinen, innovativen und für das Unternehmen relevanten Unternehmen oder Start-Ups z.B. durch Minderheitsbeteiligungen
 

Warum die Ressource Wissen ein Nachhaltigkeitsthema ist

Warum die Ressource Wissen ein Nachhaltigkeitsthema ist

Nachhaltigkeit ist in aller Munde und ein Thema das inzwischen ebenso inflationär wie vielfältig gebraucht wird. Nachhaltigkeit als Wort steht für Bewahren, zukunftsfähiges und langfristig orientiertes Handeln, Berücksichtigung der Außenwelt, Substanzerhalt. Für Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit im Speziellen daher Maßnahmen die die Unternehmensfunktionen in Hinblick auf ökologische, soziale, unternehmerisch-steuernde und bestandssichernde Aspekte ausrichten.

Ökologische Aspekte können Themen wie Energieeffizienz oder ausbalancierte Einflüsse des Unternehmens auf die Umwelt sein. Soziale Aspekte können Funktionen und Kontrollen sein, die beispielsweise Arbeitsbedingungen angemessen ausrichten oder ein Engagement des Unternehmens im Bildungsbereich. Unternehmerisch-steuernde Aspekte tragen beispielsweise Sorge dafür, dass Wohlverhalten im Rahmen der gesetzlichen und gesellschaftlichen Normen stattfindet oder dolose Handlungen, wie Fraud, ausgeschlossen werden. Die bestandssichernden Aspekte der Nachhaltigkeit in Unternehmen berücksichtigen all solche Faktoren, die die langfristige Bestandssicherung und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beeinflussen. Und hier findet sich auch der erfolgskritische Wettbewerbsfaktor Wissen wieder, der nachhaltig gemanaged werden muss.

Wandel zur Wissensgesellschaft

Unser Lebensumfeld und die Arbeitswelt befinden sich in der Veränderung von der industriell geprägten Gesellschaft hin zur Informations- und Wissensgesellschaft. Unternehmen sind daher gehalten dieser Entwicklung proaktiv und nicht reaktiv zu begegnen um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch die globalisierte Wirtschaft treibt, geprägt durch sehr hohe Dynamik und größeren Wettbewerbsdruck, den Bedarf voran, Wissen nachhaltig zu managen um den damit verbundenen Herausforderungen zu begegnen. Immer kürzere Innovations- und Produktlebenszyklen verstärken zudem die Anforderung an die Unternehmen durch die Kreativität und das Wissen ihrer Mitarbeiter flexibel, zeitnah und persistent reagieren zu können.

Wettbewerbsfaktor Wissen

Wissen ist aus unterschiedlichen Gründen ein zentraler und nachhaltiger Wettbewerbsfaktor. Wissen bedeutet das Gesamt an Erkenntnissen und Fähigkeiten, die Personen im täglichen Leben zur Bewältigung von Aufgaben einsetzen. Dieses Wissen bildet sich aus Daten und Information die im Individuum vernetzt werden und daher an Personen gebunden ist. Dies bedeutet Wissen ist individuell und damit schwer imitierbar, folgerichtig ist das Unternehmen mit der effektiveren und besseren Wissensbasis gegenüber seinen Wettbewerbern im Vorteil. Wissen heißt auch Wissen über Anspruchsgruppen, also die Bedürfnisse, beispielsweise der Kunden, richtig bedienen zu können. Wissen bedeutet auch Kompetenz zu Handeln, also die richtigen Dinge richtig zu tun. Wissen und Wissensaustausch bedeutet ebenso lernen aus Fehlern, dies bedeutet dass Unternehmen die sich nachhaltig und ständig zu verbessern suchen, auf Wissen, Wissenaustausch und Wissensentwickelung angewiesen sind. Auch wenn Veränderungen von Nöten sind und ein Unternehmen flexibel, beispielsweise auf veränderte Marktgegebenheiten, reagieren muss, ist eine nachhaltige und sich entwickelnde Wissensbasis unerlässlich. Ebenso ist Innovation ohne solide Wissensbasis zum Scheitern verurteilt.

Wissen als ein entscheidender Baustein der Nachhaltigkeit

Wissen ist Teil der bestandssichernden Aspekte von nachhaltiger Unternehmensführung. Es liegt also in der unternehmerischen Verantwortung des Managements den Wettbewerbsfaktor Wissen aktiv zu steuern um nachhaltige Bestandssicherung zu erreichen und nicht sich selbst zu überlassen. Die Unternehmen die langfristig bestehen werden, sind nicht die informierten sondern die lernenden und wissenden Organisationen.

Intangible Assets und das Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechts (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, BilMoG)

Über die Notwendigkeit Intangible Assets elaboriert zu managen und zu reporten haben wir ja hier bereits ausführlich berichtet, ebenso wie über die Tatsache, das viele Unternehmen und Organisationen in Deutschland das Thema sträflich vernachlässigen. Nun geht der Gesetzgeber den nächsten Schritt: Das Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechts (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, BilMoG) zielt auf die Verbesserung der Aussagekraft der Finanzberichtserstattung und eine kleine Annäherung an den internationalen Standard IFRS. Neben neuen Regelungen zu Zweckgesellschaften und Rückstellungen ist die deutliche Neuerung die Möglichkeit, auch immaterielle selbstgeschaffene Vermögensgegenstände des Anlagevermögens zu bilanzierungspflichtigen Posten zu erklären. D.h. hierdurch wird die Aussagekraft der Bilanz, insbesondere bei innovationsstarken Unternehmen oder Dienstleistungsunternehmen mit geringen, traditionellem Anlagevermögen, deutlich gestärkt. Ferner hat dies zur Folge, dass Intangible Assets nun kein Rand- oder Schön-Wetter-Thema mehr sind, sondern zur Notwendigkeit in der Unternehmenssteuerung und im Unternehmensreporting werden. Der Gesetzgeber ist mit dem BilMoG einen wichtigen Schritt gegegangen…jetzt bleibt abzuwarten wie die Unternehmen nachziehen.

Regierungsentwurf des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
http://www.bmj.bund.de/files/-/3152/RegE%20Gesetz%20zur%20Modernisierung%20des%20Bilanzrechts.pdf

Stellungsnahme des Bundesrates
http://www.bundesrat.de/cln_050/nn_8336/SharedDocs/Drucksachen/2008/0301-400/344-08_28B_29,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/344-08(B).pdf

Wissen macht Zukunft…

Wie erfolgskritisch Wissen und Information und dem zur Folge auch Wissensmanagement ist, zeigte sich wieder einmal bei der BMWi-Konferenz „Wissen macht Zukunft“ im Sommer dieses Jahres.

„Der Vorsprung an Wissen ist unser einziger und entscheidender Wettbewerbsvorteil“

stellte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Hartmut Schauerte, noch einmal klar.

Interessant ist die Veränderung des Grundtenors: Wo früher Wissensmanagement erst als Allheilmittel verschrien wurde, dann enttäuschte und anschließend lediglich als theoretische Möglichkeit angesehen wurde, scheint es jetzt, auch gestützt durch gute Praxisresultate, einen belegbaren und unzweifelhaften Beitrag zu leisten – und das eben nicht mehr nur bei Wissensmanagementanhängern sondern auch bei Fachfremden. Auch die Kraft die in Communities steckt scheint inzwischen nicht mehr angezweifelt zu werden.

Eine begrüßenswerte Entwicklung. Jetzt muss sich zeigen ob dieser Paradigmenwechsel auch in Taten umgesetzt wird.

Ein kurzer Blick auf das Thema Innovation…

Wenn wir uns mit Information, Wissen und Intangible Assets auseinandersetzen ist der Weg zum Thema Innovation nicht weit. Basieren sie doch nicht nur auf Kreativität und Marktsituationen sondern auch auf Information, Wissen und Intangible Assets. Gerade wo eine höhere Dynamik im wirtschaftlichen Alltag festzustellen ist wird Innovation zu dem entscheidenden Faktor im Wettbewerb. Für Deutschland als ressourcenschwaches Land ist es gar von besonderer Bedeutung.

Die Bosten Consulting Group unterstreicht dies im Report Innovation 2007 indem herausgestellt wird, dass Innovation für alle Regionen der Welt von entscheidender Bedeutung sind.

Zeit nun einen Blick auf die Situation in Deutschland zu werfen. Der Innovationsindikator 2007 belegt was wir häufig in der Praxis wahrnehmen: Es steht nicht zum Besten wenn es um das Thema Innovation in Deutschland geht. Tatsächlich haben sich einige Indikatoren im Vergleich zu 2006 sogar verschlechtert.

e-Learning: Re-Thinking Education

Hier ein Video der Weltbank von 2007 zum Thema e-Learning. Teilnehmer Harry Patrinos
und Robert Schank.

Hier die Beschreibung:
The event “e-Learning: Re-Thinking Education”, which took place at the World Bank headquarters in Washington D.C. on November 8th featured Robert Schank, Founder of the Institute of e-Learning and Professor at Northwestern University. Harry Patrinos, Lead Education Economist at the World Bank introduced the speaker and chaired the event.
Schank started by stating that he is challenging basic beliefs about education, and acknowledged that his views on the subject are radical. He criticized the current educational system by stating that it was not developed with students in mind. Rather, it is controlled by governments and universities. The current system, he said, was established by Harvard University in 1982 to prepare students for that institution by teaching the same subjects taught there. And while the country, under this system, does succeed at producing intellectuals, there is still a 50 percent drop-out rate in urban schools. This is a system, Schank explained, where there is too much lecturing and too little application of the skills learned. Lecturing, he said, suppresses the students’ own thoughts and reactions to the material learned. Students most often forget all the material they learn after they are tested, with the exception of that which they apply in their every day lives. It is a system that persists, Schank stated, because of economic reasons and resistance to change by universities.

Schank went on to explain why this style of learning, and the current school system, is so flawed. Practice, he said, is everything in learning. He pointed out that evidence suggests that the mind has not changed much over the last 100,000 years, and that humans have been using language for at least that long. However, consciousness may be a relevantly recent phenomenon in human history. If this is recent, he asked, is learning then a conscious process? Schank pointed out that the knowledge that truly matters is that which is used daily at a job, or in day to day life, and which one may not be able to articulate. This is unconscious knowledge. Schank stated that while most necessary learning is absorbed unconsciously, teaching is still taught consciously. He also pointed out that the problem with reading is that it tells the same story regardless of the person who is doing it. Finally, he criticized the idea of teaching students what they don’t want to know, rather than personalizing the curriculum.

Schank then explained the role e-Learning can potentially play in changing education as we know it today. Current e-Learning he says, aims to copy schools by a more efficient delivery our current conception of education. However, Information Technology, Schank said, allows us to create a new model of education that resembles the ancient model. In this model teachers can teach as needed, students pursue goals they want to pursue, learning is just in time, practice is key, students learn by doing, and they are tested by performance and not competence. The computer changes the nature of where we can find the expertise, since learning can be mediated my mentors that are anywhere in the world. It is not impossible to imagine, Schank stated, a multitude of mentors spread around the world who could teach a multitude of different subjects—something that is not possible in schools. Computer and team learning can also replicate work in the real world. Here, a student can ask help from the teacher, the online mentor, the fellow students (who are not competing, but collaborating with the work), use books, or use the web. In the question and answer session, audience members asked about how to deal with those who claim that practical based training does not constitute education, the role of the teacher in his proposed system, and how students may have difficulties adapting to society after they have graduated.

Und hier das Video: e-Learning: Re-Thinking Education

Kommentar in der Wirtschaftswoche

Die Wirtschaftswoche berichtete in der Ausgabe 41/2007 in der Rubrik Politik + Weltwirtschaft unter dem Titel Bremse Nr. 1 über eine Initiative deutscher Unternehmen dem Ingenieurmangel zu begegnen.

Unternehmen gehen in die Schulen, um die Kinder für Naturwissenschaften
und Technik zu begeistern und den Ingenieurmangel zu bekämpfen.

Daraufhin folgte von mir folgender Kommentar der in der Ausgabe 44/2007 gekürzt veröffentlicht wurde. Hier der komplette Kommentar.

Hausgemachte Probleme – ignorierte Lösungsmöglichkeiten

Sicher ist es zu begrüßen, dass einige Unternehmen nun versuchen ihr Personalproblem mit einer langfristigen Lösung anzugehen, anstatt blind die Politik verantwortlich zu machen. Allerdings verbessert dies die gegenwärtige Situation nicht im Geringsten, der Globalisierungsdruck wird, gerade in der Industrie, in den nächsten Jahren in Deutschland noch deutlich spürbarer werden. Daher muss jetzt gehandelt werden und praxisnahe Lösungen, unabhängig von Neueinstellungen, gibt es en masse. Dies fängt beispielsweise bei professioneller Personalentwicklung an und geht über globales Recruitment und zielgerichteter interner Weiterbildung bis hin zum Wissensmanagement. Wenn Wissen und Innovation tatsächlich die kritischen Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft sind, dann dürfen sie nicht nur Plattitüden bleiben, sondern es müssen Taten folgen. Dann werden die begeisterten Schüler auch noch Arbeitgeber vorfinden wenn sie die Universitäten verlassen.

Wie sinnvolles Wissensmanagement erneut durch Hype und Technikfokus gefährdet wird

Wie schon in der Vergangenheit reklamieren Technologiekonzerne das Thema Wissensmanagement für sich. Dieses mal wird Web 2.0 zum Allheilmittel hochstilisiert und wiederum der Öffentlichkeit suggeriert Wissensmanagement ließe sich durch Technikeinsatz überzeugend realisieren. Ein Irrtum der ein weiteres mal die konsequente Umsetzung von Wissensmanagement in Unternehmen bedroht.   Wissensmanagement soll die Ressource Wissen im Sinne der Unternehmensziele nutzbar machen. Wissen bedeutet das Gesamt an Erkenntnissen und Fähigkeiten, die Individuen im täglichen Leben zur Bewältigung von Aufgaben einsetzen. Dieses Wissen bildet sich aus Daten und Information die im Individuum vernetzt werden und daher an Personen gebunden ist. Und hier wird deutlich das Technik allein dieses nicht leisten kann. Vielmehr müssen auch organisatorische und menschliche Faktoren mit einbezogen werden.

 Wissensmanagement ist weit komplexer als ein technisches Gimmick. Jede Organisation sollte kritisch prüfen ob und wie Wissensmanagement Nutzen stiften kann und die eigene Wissensbasis analysieren, denn Out-of-the-box Standardlösungen gehen häufig ins Leere da jede Organisation ganz eigene Anforderungen birgt.  Die engagierten und begrüßenswerten Initiativen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie weisen den richtigen Weg. Deutschland ist als rohstoffarmes Land darauf angewiesen, das die Unternehmen ihre wichtigste Ressource, das Wissen und Innovationspotenzial ihrer Mitarbeiter, optimal nutzen. Nur mit einem Wiki irgendwo im Intranet ist es nicht getan. 

Wie die die Sammelwut von Suchmaschinenbetreibern zum Thema für Corporate Security und Competitive Intelligence wird

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht was Sie alles, durch das Ausfüllen der Eingabefeldern, Suchmaschinen über Ihren Informationsbedarf verraten? Leicht lässt sich durch die Suchargumente und die von Ihnen anschließend ausgewählten Links herausfinden was Sie wissen wollen. Eigentlich nicht weiter beunruhigend wenn man davon ausgeht das diese Daten nicht ausgewertet werden.  

Jüngst war allerdings aus Managementkreisen von führenden Suchmaschinenbetreibern zu vernehmen das über neue Geschäftsmodelle nachgedacht wird, unter anderem diese Daten auszuwerten und die daraus resultierenden Nutzerprofile zu vermarkten. Was noch wie paranoide Zukunftsmusik klingt kann mit einem Handstreich Realität werden. Rechtliche Barrieren sind weltweit unterschiedlich liberal ausgestaltet und im globalen Internet müssen die hohen EU-Standards nicht für alle Teilnehmer gelten.  

Sollte es dazu kommen wird dies für Competitve Intelligence vollkommen neue Möglichkeiten ergeben. So könnte beispielsweise eine Organisation ohne große Umwege den Informationsbedarf und die Planungen eines Wettbewerbers aus dem Suchverhalten rückentwickeln und entsprechend reagieren. Auch bringt dies neue Anforderungen für Corporate Security Abteilungen um dieses Leck zu schließen.

Vgl. hierzu auch Computer Zeitung, beispielsweise Nr.32-33 2007

Erhebung zu Informationsmanagement in Deutschland

trotz moderner Technik haben viele das Gefühl in Informationen zu ertrinken. Die Fachhochschule Köln führt zur Zeit eine interessante Erhebung zum Stand des Informationsmanagements von Unternehmen in Deutschland durch.

Bei dieser Erhebung werden einige fundamentale Punkte des Informationsmanagements erfasst um davon ausgehend neue Management-und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Die Erhebung umfasst lediglich 11 Fragen, dauert nicht mehr als ein paar wenige Minuten und ist außerdem komplett verblindet, so dass niemand fürchten muss das sensitive Informationen das Unternehmen verlassen.

Die Umfrage ist bis zum 31.08.2007 unter http://www.infomgmt.de.vu zu finden. Fände ich prima wenn möglichst viele Professionals das Vorhaben unterstützen würden.