Vergleich Nachhaltigkeitsberichterstattung Österreich, Deutschland, Schweiz

Studie Unternehmerische Verantwortung im Zeitalter der Transparenz

Die Kommunikation nicht-finanzieller Inhalte von 89 Unternehmen der größten Aktienindizes in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden von PwC analysiert und bewertet. Dazu wurden Informationen zu 18 Indikatoren, die auf internationalen Richtlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung beruhen, hinsichtlich Vollständigkeit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit bewertet und zu einem Performance-Scores zwischen 0% und 100% für die Bereiche Governance & Ökonomie, Soziales & Gesellschaft und Umwelt & Klimaschutz aggregiert. Deutschland hat bei der Transparenz der nicht-finanziellen Berichterstattung klar die Nase vorn. Im Gegensatz zu österreichischen Unternehmen kommunizieren die Unternehmen des gewichtigsten deutschen Aktienindex (DAX) mit einem durchschnittlichen Gesamtscore von 77% transparenter und umfassender als die Schweizer (66%) und österreichischen (43%) Mitbewerber.

Die Studie kann hier bezogen werden:
http://www.pwc.com/at/de/publikationen/klimawandel-nachhaltigkeit/unternehmerische-verantwortung-im-zeitalter-der-transparenz.pdf

Sumatra-Erdbeben

Die Situation auf der indonesischen Insel Sumatra spitzt sich zu, ein zweites schweres Erdbeben hat die Insel erschüttert. action medeor hilft der Betroffenen mit lebenswichtigen Medikamenten. Wenn Sie helfen wollen, folgen Sie dem Banner unten.

Pressemitteilung

Sumatra: medeor packt lebenswichtige Medikamente für 60.000 Menschen  

Tönisvorst, 1. Oktober 2009. Die Situation auf der indonesischen Insel Sumatra spitzt sich zu, ein zweites schweres Erdbeben hat die Insel erschüttert. Dirk Angemeer von action medeor steht in permanentem Kontakt mit lokalen Partnern und berichtet: „Tausende Menschen sind unter den Trümmern von Häusern begraben, Krankenhäuser und Schulen eingestürzt, Zufahrtsstraßen zugeschüttet.“ Die Mitarbeiter der action medeor packen lebensnotwenige Arzneimittel, Verbandstoffe und medizinische Geräte für 60.000 Menschen in Indonesien.  

„Wir stellen uns auf Hilfsmaßnahmen in großem Umfang ein. Wir packen jetzt rund um die Uhr“, sagt Angemeer, verantwortlich für die Humanitäre Hilfe bei medeor. „Noch heute werden deutsche Rettungsspezialisten von I.S.A.R., International Search and Rescue, ins Katastrophengebiet fahren, mit dabei, ein Emergency Helth Kit von action medeor, das sind 28 große Paketen, 900 Kilo schwer, gepackt mit lebensnotwendigen Arzneimitteln und medizinischen Geräten.“ Ein zweites Kit wird zurzeit im Tönisvorster Medikamentenlager gepackt, enthalten ist alles, was nach jahrelangen Erfahrungen in solch einer Katastrophe gebraucht wird. Mediziner weltweit sind mit der Handhabung für den Notfalleinsatz vertraut. Bis zu 10.000 Menschen können damit drei Monate lang medizinisch an bis zu zehn verschiedenen Orten  versorgt werden. 

Viele andere Partner der action medeor haben um schnelle Hilfe gebeten. action medeor ist auf Katastrophen in diesem Ausmaß eingestellt und kann die Hilfe binnen weniger Stunden zur Verfügung stellen. „Ein großer Vorteil ist auch die Arbeit in unserem Bündnis Aktion Deutschland Hilft. Wir koordinieren unsere Hilfe mit den neun anderen Mitgliedorganisationen, zum Beispiel ist Help bereits vor Ort und wird zusammen mit unseren gemeinsamen lokalen Partnern die Medikamente bedarfsgerecht verteilen“, so Angemeer. „Wir sind für die Hilfe allerdings dringend auf Spenden angewiesen.“ 

Volksbank Krefeld, Kontonummer 555 555 555, BLZ 320 603 62,

Stichwort: Hilfe für Indonesien

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Weiterbildungs-und Qualifizierungsangebot für Verantwortliche im Bereich Corporate Responsibility

Die Fundraising Akademie bietet im November ein Weiterbildungs-und Qualifizierungsangebot für Verantwortliche im Bereich Corporate Responsibility an.  

Das Seminar richtet sich an angehende oder bereits tätige CR-Manager die Grundlagen erlernen oder ihr Wissen erweitern wollen. Die PricewaterhouseCoopers AG und HP Fundconsult unterstützen die Initiative der Fundraisingakademie als Kooperationspartner.  

Vermittelt werden die Grundlagen CR, das Profil von CR-Managern, Wirtschafts-und Unternehmensethik , Stakeholdermanagement, CR-Strategie und CR-Management, CR-Kommunikation, Bewertung von CR-Systemen und die drei Handlungsfelder Ökonomie, Soziales (untergliedert in Mitarbeiter und Gesellschaft) und Umwelt.  

Weitere Informationen hier http://www.fundraisingakademie.de/307.php  Anmeldung hier http://www.fundraisingakademie.de/338.php 

Der Ruf nach einem besseren Nachhaltigkeitsreporting wird immer lauter

Nachdem die GRI (Global Reporting Initiative) bereits im März dazu aufgefordert hat das Nachhaltigkeitsreporting für Unternehmen verpflichtend zu machen und für mehr Transparenz zu sorgen, bezieht nun die FEE (Fédération des Experts Comptables Européens, die Interessenvertretung der Wirtschaftsprüfer auf europäischer Ebene) Stellung.

In the current climate of financial and economic crisis, FEE and Eurosif wish to raise the strategic importance of sustainability disclosures in order to provide financial information in a more comprehensive and meaningful way.

Auszug aus Presseerklärung vom 03.07. http://www.fee.be/news/default.asp?library_ref=2&category_ref=214&content_ref=1062

Dies unterstreicht, ein weiteres Mal, die Bedeutung von Nachhaltigkeitsreporting für Unternehmen. Gegenwärtig findet der Round Table zum Thema im Public Sector statt. 

Klima-Update

„Europe needs to intensify actions to adapt to climate change impacts“ – klare Worte der European Environment Agency. Für eine wirkliche Veränderung sind noch sehr viele und einschneidende Maßnahmen nötig.  

Doch es passiert zu wenig und auf der politischen Ebene findet die tatsächliche und konsequente Weichenstellung noch nicht statt. Einige der eher neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union – Polen, Ungarn, Bulgarien, Slowakei – mauern hier aktiv. Deutschland bekleckert sich hier ebenfalls nicht mit Ruhm wo es beispielsweise die partielle Aufweichung der Regelungen zum europaweiten Emissionshandel unterstützt (s. Artikel von Germanwatch).

Zukunft 
Mit offenen Augen Richtung Abgrund könnte man in dem Zusammenhang denken – aber das Problem der globalen Verantwortungdiffusion liegt unter anderem darin, dass der Abgrund noch ein Stück zu weit weg ist. Zurück also zum Bericht der European Environment Agency der den Abgrund ein wenig plastischer darstellt. Hier ein paar der Ergebnisse: 

  • Global average temperature has increased almost 0.8 °C above pre-industrial levels, with even higher temperature increases in Europe and northern latitudes.
  • Annual precipitation changes are worsening differences between a wet Northern part of Europe and a dry South, with some Mediterranean regions receiving 20% less rain than a century ago.
  • According to satellite observations, global sea level has increased up to 3.1 mm/year in the past 15 years.
  • Uncertainty in the rate of melting of Greenland’s outlet glaciers makes projections of future sea level rise uncertain. Sea level rise can cause coastal flooding, coastal erosion and increased risk of salt water intrusion that could damage coastal ecosystems and wetlands.
  • The reduction in Arctic sea ice has accelerated: in September 2007 the minimum surface was only half the normal minimum measured in the 1950s. Arctic species such as seals, whales and polar bears are under threat.
  • Glacier retreat in Europe’s mountain systems, and the changes in temperature and precipitation, will have widespread consequences. Projections show an overall increase of river floods across Europe but an increase in river droughts in the South.
  • A northward movement of certain fish species —1000 km in the past 40 years—can have adverse effects on fisheries, such as reducing cod stocks in the North Sea.
  • Spring phytoplankton blooms in lakes are now occurring up to one month earlier than 30-40 years ago, which may favour harmful cyanobacteria threatening human health and ecosystems.
  • Plants, birds, insects and mammals are moving further north and uphill. By the end of this century, plant species may have shifted several hundred kilometres to the north and up to 60 % of mountain plant species may face extinction.
  • The agricultural growing season is now longer, especially in the North. Although this may favour the introduction of new crops, crop yields will become more variable because extreme weather events are projected to increase.
  • Increasing water demand for agriculture in the Mediterranean region will lead to unsustainable competition for water with tourism and households.
  • The growing season of forests is also changing and the danger of forest fires will increase in southern Europe.
  • Human health is also significantly affected by climate change. The 70,000 excess deaths reported from 12 European countries in 2003 could be an example of health impacts to come. Climate change increases the frequency and severity of extreme weather events. Projected future effects of heat-waves, floods and droughts, worsening air pollution and changes in vectors and plant distribution are likely to harm the health of many people, if global warming is unconstrained. Health system will need to be strengthened and action will need to be taken for particular vulnerable people, like the elderly, children or disadvantaged populations.

Hier der volle Bericht http://reports.eea.europa.eu/eea_report_2008_4/en/

Quelle: EEA, http://www.eea.europa.eu/pressroom/newsreleases/europe-needs-to-intensify-actions-to-adapt-to-climate-change-impacts 

Gegenwart
Nach dem Blick in die Zukunft ein Blick auf die Gegenwart und einige der Mitverursacher. Im Rahmen des Carbon Disclosure Projects sind für 2008 die ersten Ergebnisse erschienen. Hier ein paar Highlights:

„Carbon disclosure and climate change reporting is becoming increasingly critical for investors to fully assess their risks, liabilities and opportunities within their portfolios. The Carbon Disclosure Project (CDP) has published the results of the Global500, S&P500 and FTSE350 companies that disclosed their activities. The CDP initiative, now in its sixth year, provides investors with a unique analysis of how the world’s largest companies are responding to the challenge of climate change. Over 380 institutional investors sign up to CDP, with combined assets under management of $57 trillion. The reports provide real insight into how companies track their carbon footprint and consider the risks and opportunities of carbon on their business. It also shows how companies compare against their industry peer group and who is leading the field.“

  • European and North American companies set the pace in reporting carbon activity
  • Carbon intensive sectors performed slightly better in most aspects of disclosure
  • 74% of respondents reported that they have emissions reduction targets in place
  • Carbon intensive companies now account for 44% of Global 500 population, up from 40%
  • 90% of FTSE100 companies responded to CDP – the highest of any CDP sample in the world
  • A significant increase in respondents (50%) reported indirect emissions, such as business travel
  • 85% of respondents point to general opportunities arising from climate change
  • FTSE 350 companies represent 22% of the Global 500 Carbon Disclosure Leaders Index

Hier alle Reports:
http://www.pwc.com/images/gx/eng/about/cdp/CDP6-Report-Global500.pdf 
http://www.pwc.com/images/gx/eng/about/cdp/CDP6-Report-SP500.pdf
http://www.pwc.co.uk/eng/publications/carbon_disclosure_project_report_2008.html

Quelle: PwC UK
http://www.pwc.com/extweb/home.nsf/docid/90CE92CA661BD4E4852574C900626A3C

Nachhaltigkeit: Freiwillig und ohne einheitliche Standards? Mitnichten!

Man könnte meinen so wie über Nachhaltigkeit von Unternehmen berichtet wird, handelt es sich um freiwillige Angaben. Dies allerdings ist ganz und gar nicht so.
 

Verpflichtung zur Berichterstattung über Nachhaltigkeit
Mit dem BilReG von 2004 wurden nicht-finanzielle Leistungsindikatoren Pflichtbestandteil in die Lageberichterstattung von Unternehmen. Um dieser Verpflichtung zu unterliegen muss es sich bei dem Unternehmen um:

eine große Kapitalgesellschaft (§ 267 HGB) oder
um einen Konzern handeln und
nicht finanzielle Indikatoren für das Verständnis des Geschäftsverlaufs oder der Lage des Unternehmens von Bedeutung sein.

Der Gesetzgeber nennt hier als Beispiel für nicht-finanzielle Leistungsindikatoren beispielsweise Umwelt- und Arbeitnehmerbelange (§ 315 I HGB).
Das heißt: Wenn bei einem Unternehmen im Geschäftsjahr Nachhaltigkeitssachverhalte
eingetreten sind oder sich dahingehend verändert haben, dass sie eine Bedeutung für Geschäft oder Lage jetzt oder in der Zukunft haben, muss darüber im Lagebericht Bericht erstattet werden.
Wenn also gewünscht ist gesetzeskonform zu berichten, muss, unter diesen Umständen, Nachhaltigkeit voll mit berücksichtigt werden.

Leitfäden und Standards
Nachhaltigkeit kann gut gemanaged werden und es kann gut darüber berichtet werden, denn Standards und Leitfäden gibt es, die das Thema Nachhaltigkeit zum Inhalt haben. Hier ein paar Beispiele:

Global Compact der UN: Kein Standard oder Leitfaden im eigentlichen Sinne, sondern viel mehr ein Set an Verpflichtungen, die bereits eine Richtung zeigen können.
http://www.unglobalcompact.org/AboutTheGC/TheTenPrinciples/index.html

G3 der Global Reporting Initiative: Weltweit anerkannte Richtlinie für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen.
http://www.globalreporting.org/ReportingFramework/G3Guidelines/#5

KPIs for ESG von der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management: Leitfaden mit Anforderungen des Finanzmarktes an die Nachhaltigkeitsberichterstattung.
http://www.dvfa.de/files/die_dvfa/kommissionen/non_financials/application/pdf/KPIs_ESG_FINAL.pdf 

SA8000 von Social Accountability International: Leitfaden mit Anforderungen speziell für den Sozialen Sektor der Nachhaltigkeit.
http://www.sa8000.org/ anforderungen

EMAS oder ISO 14001: Standards für Umweltmanagement
http://www.iso.org/

ISAE 3000 der International Federation of Accountants: Guide zur Prüfung von Nachhaltigkeitssachverhalten.
http://www.ifac.org/IAASB/ProjectHistory.php?ProjID=0008

AA1000 Assurance Standard vom Institute of Social and Ethical AccountAbility: Guide zur Prüfung unter Berücksichtigung von Stakeholdern.
http://www.accountability.org.uk/uploadstore/cms/docs/Assurance%20Standard%20for%20
Web.pdf.

IDW PS 821 des Instituts deutscher Wirtschaftsprüfer: Grundsätze ordnungsmäßiger Prüfung oder prüferischer Durchsicht von Berichten im Bereich der Nachhaltigkeit
http://www.idw.de/idw/portal/n281334/n281114/n302246/index.jsp

Das heißt: Es besteht nicht nur eine unternehmerische Verantwortung Nachhaltigkeit zu managen, viele Unternehmen sind zudem verpflichtet über Nachhaltigkeit zu berichten. Und es gibt eine Reihe von Standards und Leitfäden, die dabei helfen können sowohl in der  Berichterstattung als auch im Management gute Leistungen zu erreichen.

Teil eines größeren Ganzen – Nachhaltigkeit als Aspekt der Unternehmensführung für eine angemessene Steuerung der suprasystemischen Integration und für nachhaltigen Geschäftserfolg

Nachhaltiges Handeln bietet für Unternehmen wesentlich mehr Chancen als Risiken und zahlt sich aus. Bei Geschäftsmodellen die nachhaltig ausgestaltet sind beispielsweise mag dies schnell offensichtlich sein, ebenso bei nachhaltiger Unternehmensführung die die mittel- und langfristige Bestandssicherung gewährleistet, aber wie ist es mit den ökologischen, sozial-gesellschaftlich und unternehmerisch-steuernden Aspekten?

Nutzen von Nachhaltigkeit
Die ökonomische Notwendigkeit von Nachhaltigkeit durch bestandssichernden Maßnahmen ist direkt offensichtlich. Die ökologischen, sozial-gesellschaftlichen und unternehmerisch-steuernden Aspekte der Nachhaltigkeit sind mit Sicherheit normativ zustimmungspflichtig, aber die ökonomische Notwendigkeit ist, obwohl vorhanden, meist nicht direkt transparent. Hier ein paar Beispiele zu den einzelnen Aspekten:

Licence to Operate: Gerade für Unternehmens außerhalb des Dienstleistungssektors von großer Bedeutung. Ein zu lockerer Umgang und eine zu kurzfristige Sicht auf evtl. Gesundheits- oder Umweltfolgen kann in Verboten und Lizenzentzug münden.

Kosteneinsparungen: Zum einen durch Einsparungen generell, bspw. bei Energie, Wasser oder Wärme, aber auch höhere Ressourceneffizienz in der gesamten Wertschöpfungskette, proaktive Nutzung von Recyclingpotentialen etc., geringer Verbrauch, geringere Materialintensität usw.

Verbrauchervertrauen: Produkte deren Produktion kein schlechtes Gewissen beim Verbraucher erzeugt werden stärker nachgefragt. Auch sind Verbraucher unter sonst gleichen Bedingungen eher bereit bei dem Unternehmen ihr Geld zu lassen das ihnen sympathischer und mit den eigenen Werten in Übereinstimmung erscheint und belohnen dies mit Wiederkaufsraten.

Attraktiver Arbeitgeber: Unternehmen die sich für Nachhaltigkeitsaspekte und insbesonders sozial-gesellschaftliche Aspekte einsetzen, sind attraktiver für Bewerber und die eigenen Mitarbeiter.

Verschiedenartigkeit nutzen: Gerade globale Unternehmen müssen die Verschiedenartigkeit Ihres Unternehmens erkennen und aktiv für sich nutzen. Nachhaltige Unternehmen nutzen die Performance-Chancen die sich in einem ganzheitlichen Diversity Management verbergen.

Erfolg durch Wissen: Nachhaltige Unternehmen investieren in ihre Human Ressources. Bspw. durch echtes Wissensmanagement um Wissen zu teilen, Wissen zu transferieren, zu erweitern und gezielt einzusetzen. Oder durch Maßnahmen um die Gesundheit der Mitarbeiter aufrecht zu erhalten.

Die Gemeinschaft sinnvoll unterstützen: Nur wenn das Umfeld stark ist geht es auch dem Unternehmen gut. Nachhaltige Unternehmen haben dies im Scope und unterstützen daher zielgerichtet bspw. Initiativen für gute Bildung.

Investorenvertrauen: Der Kapitalmarkt hat ein Auge auf Nachhaltigkeit – Unternehmen die sich hier engagieren sind attraktiv für Investoren. Auch wird die Berichterstattung über Nachhaltigkeit vermehrt eingefordert.

Brand protection: Starke und gute Marken können schnell abstürzen, wenn das Markenversprechen nicht mit dem Handeln des Unternehmens übereinstimmt.

Brand enhancement: Unternehmen die Nachhaltigkeit hingegen ernsthaft betreiben können ihre Marke positiv aufladen und verstärken, auch eine stärkere Differenzierung ist dadurch möglich.

Reputation: Allgemeiner verhält es sich genauso, zum einen kann eine nachhaltige Unternehmensführung Reputationsschäden von vornherein abwenden und die Reputation des Unternehmens sogar merklich steigern.

Fraud: Wirtschaftskriminalität wird nicht nur dort wirksam bekämpft wo es viele Kontrollen gibt. Korrektes und normenkonformes Verhalten ist Teil der nachhaltigen Unternehmensführung. Unternehmen die Nachhaltigkeit ernsthaft angehen können dolose Handlungen eher verhindern als andere.

Der Regulierung zuvor kommen: Dosenpfand und Nichtraucherschutz im Gastgewerbe sind nur zwei plakative Beispiele wie die Selbstregulierung der Marktteilnehmer versagt hat. Nachhaltige Unternehmen kommen, im Dialog mit ihren Stakeholdern, einer, wohlmöglich zu weit greifenden, Regulierung zuvor in dem sie selbst die Probleme erkennen und wirksam managen.

Alle diese Punkte sind für Unternehmen von belang, auch wenn je nach Unternehmen vielleicht in unterschiedlicher Ausgestaltung oder Intensität. Über diese ökonomische Notwendigkeit Nachhaltigkeit zu steuern hinaus, gibt es noch einen weiteren, eher normativen Aspekt, der zu betrachten ist.

Suprasystemischen Integration
Das System der Umwelt – hier als der weitergefasste, über Ökologie hinausgehende Begriff zu verstehen – auf unserem Planeten ist hochkomplex und erlaubt verschiedenste Sichtweisen wie der Mensch sich als Teil dieses System verstehen kann. Hier zwei gegensätzliche Positionen:

Anthropozentrismus
Diese antiholistische sichtweise versteht den Menschen als Zentrum und „Eigentümer“ der Umwelt. Bspw. erkennt der Anthropozentrismus die Natur nur in den Aspekten in dem sie dem Menschen nutzen stiftet. Eine ethische Verpflichtung des Menschen sein Dasein mit seiner Umwelt im Einklang zu verbringen exisitiert nicht. Eine Sichtweise dieser Prägung kann natürlich zu einem anderen moralischem Grundverständnis und zu anderen Handlungen führen, als wenn eine andere, moderatere Betrachtungsweise vorliegt.

Tiefenökologie
Das direkte Gegenteil ist die Tiefenökologie. Die Tiefenökologie ist biozentrisch (Achtung und Rücksicht für alles Leben) und kritisiert direkt die anthropozentrische Sichtweise und das Nutzungsinteressendiktat des Menschen. Laut der Tiefenökologie kann der Mensch nur in Balance mit der Umwelt langfristig bestehen.

Über beide Extrempositionen kann man urteilen wie man es für richtig hält. Keine der beiden Wege kann konsequent verfolgt werden: Totaler Anthropozentrismus führt die menschliche Gemeinschaft in den nächsten 100 Jahren in den Kollaps, Tiefenökologie würde einen so radikalen Umbau der Gesellschaft erfordern, der, auf globaler Ebene, nicht konsequent durchzusetzen wäre. Ein Weg in der Mitte ist hier viel eher gangbar. Eine erster Schritt in diese Richtung ist Erkenntnis: Das kollektive Bewußtsein braucht eine Normenerweiterung und muss sich selbst als Teil eines fragilen Systems verstehen.

Bedeutung für Unternehmen
Wie gehen Unternehmenslenker damit um? Sie sind Teil des Systems, aber Veränderungen auf globaler Ebene können sie nicht allein bewältigen. Welcher Verpflichtung müssen sich nachkommen? Die Antwort ist einfach, in der ersten Linie der Verpflichtung Rendite für ihre Kapitalgeber zu erwirtschaften. Aber wenn durch nachhaltige Unternehmensführung eine ebenso hohe oder höhere Rendite erzielt werden kann, dann ist es Teil der unternehmerischen Verantwortung nachhaltig zu handeln. Wenn es möglich ist die gleiche oder höhere Rendite zu erzielen und dabei ressourcenschonend und in Balance mit dem Umfeld, der Umwelt und den Anspruchsgruppen zu agieren ist eine Frage der unternehmerischen und auch der moralischen Verantwortung dies zu tun. Suprasystemische Integration bedeutet nicht nur sich als Teil des direkten Umfeldes zu verstehen, sondern als Teil eines größeren Systems und in diesem System harmonisch zu agieren.

Große Veränderungen auf globaler Ebene können Unternehmen allein nicht durchsetzen, aber sie können ein Teil davon sein, Vorreiter und Zeichen setzen. Zudem können sie signalisieren, dass sie verstanden haben ihren Beitrag zu leisten die Aufgaben der nächsten Jahrzehnte mit zu bewältigen und das sie verstanden haben welche ökonomische Vorteile im nachhaltigen Handeln stecken.