Interessante Mitteilung zum Thema: 

Carbon Disclosure Projekt beauftrag PwC 

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) leistet künftig einen wesentlichen
Beitrag zur Offenlegung der CO2-Emissionen börsennotierter Kapitalgesellschaften. Das Carbon Disclosure Projekt (CDP) hat PwC mit der Analyse der Emissionsberichterstattung der Unternehmen beauftragt, die jährlich hierzu befragt werden. Im Rahmen des Engagements berät PwC das CDP zudem bei strategischen Fragen und unterstützt die Initiative hinsichtlich der Berechnung von Emissionsdaten und der Emissionsberichterstattung im Hinblick auf das
interne und externe Rechungswesen.

Das CDP ist die weltweit größte Gemeinschaftsinitiative von 385 global tätigen institutionellen Investoren mit einem Anlagevolumen von mehr als 57 Billionen US-Dollar. Im Rahmen des Projekts werden jährlich über 3.000 Kapitalgesellschaften zu ihren CO2-Daten und Strategien zur Emissionsreduzierung befragt. Die Ergebnisse sind im
Internet einsehbar, soweit die Unternehmen einer Veröffentlichung zugestimmt haben.

„Zur Eindämmung des Klimawandels werden die Regierungen der Welt nicht umhin kommen, Unternehmen mit hohem CO2-Ausstoß zu sanktionieren – das Emissionshandelssystem der EU zeigt, wohin die Entwicklung geht. Entsprechend achten Investoren bei ihren Anlageentscheidungen immer häufiger auf Emissionsdaten und Klimaschutz-Strategien einzelner Unternehmen, die das CDP bereit stellt“, so Michael Werner, verantwortlich für das Geschäftsfeld
Sustainable Business Solutions im Bereich Assurance bei PricewaterhouseCoopers Deutschland.

Trend hin zu größerer Transparenz der Kapitalgesellschaften

Auch wenn noch längst nicht alle Unternehmen ihre Emissionsdaten veröffentlichen, steigt die Beteiligung an der Erhebung und Offenlegung durch das CDP doch stetig. 2007 beteiligten sich 77 Prozent der im FT 500-Index gelisteten Unternehmen, im Vorjahr 2006 waren es 72 Prozent. Seitens der 500 Unternehmen, die im amerikanischen S&P-500-Index aufgeführt sind, legten 56 Prozent im Jahr 2007 ihre Emissionswerte und -strategie offen (2006: 45
Prozent). Besonders hoch war die Beteiligung der im FTSE 100-Index gelisteten Kapitalgesellschaften aus Großbritannien: 91 der insgesamt 100 befragten Unternehmen beteiligten sich, in 2006 lag die Quote bei 83 von 100 Befragten. PwC wird im Rahmen des Engagements die Berichte der börsennotierten Unternehmen analysieren, die in den Inidices FT
500, US S&P 500 sowie UK FTSE 350 gelistet sind.

Noch zurückhaltende Beteiligung deutscher Unternehmen

Die deutschen Unternehmen rangieren bei der Offenlegung ihrer Emissionsdaten und -strategie eher im Mittelfeld. Für den aktuellen CDP-Bericht des Jahres 2007 haben 104 von 200 angeschriebenen Kapitalgesellschaften den Fragebogen ausgefüllt (52 Prozent). 35 der befragten 200 Unternehmen lehnten eine Teilnahme ab, 54 reagierten
nicht auf die Anfrage des CDP. Nach Angaben des CDP liegt die Rücklaufquote der befragten DAX-Unternehmen bei 93 Prozent, Unternehmen aus dem MDAX beteiligten sich mit 58 Prozent und aus dem TecDAX mit 50 Prozent. Im Jahr zuvor beteiligten sich 63 von 200 befragten Unternehmen (31 Prozent).

Weitere Informationen:

Die Berichte des CDP stehen zum Download unter www.cdproject.net
zur Verfügung.

 Quellen:

http://www.presseecho.de/wirtschaft/NA3731220553.htm

http://www.umweltdialog.de/umweltdialog/emissionen/2008-07-10_Carbon_Disclosure_Projekt_engagiert_PwC.php

Wissen macht Zukunft…

Wie erfolgskritisch Wissen und Information und dem zur Folge auch Wissensmanagement ist, zeigte sich wieder einmal bei der BMWi-Konferenz „Wissen macht Zukunft“ im Sommer dieses Jahres.

„Der Vorsprung an Wissen ist unser einziger und entscheidender Wettbewerbsvorteil“

stellte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Hartmut Schauerte, noch einmal klar.

Interessant ist die Veränderung des Grundtenors: Wo früher Wissensmanagement erst als Allheilmittel verschrien wurde, dann enttäuschte und anschließend lediglich als theoretische Möglichkeit angesehen wurde, scheint es jetzt, auch gestützt durch gute Praxisresultate, einen belegbaren und unzweifelhaften Beitrag zu leisten – und das eben nicht mehr nur bei Wissensmanagementanhängern sondern auch bei Fachfremden. Auch die Kraft die in Communities steckt scheint inzwischen nicht mehr angezweifelt zu werden.

Eine begrüßenswerte Entwicklung. Jetzt muss sich zeigen ob dieser Paradigmenwechsel auch in Taten umgesetzt wird.

Ein kurzer Blick auf das Thema Innovation…

Wenn wir uns mit Information, Wissen und Intangible Assets auseinandersetzen ist der Weg zum Thema Innovation nicht weit. Basieren sie doch nicht nur auf Kreativität und Marktsituationen sondern auch auf Information, Wissen und Intangible Assets. Gerade wo eine höhere Dynamik im wirtschaftlichen Alltag festzustellen ist wird Innovation zu dem entscheidenden Faktor im Wettbewerb. Für Deutschland als ressourcenschwaches Land ist es gar von besonderer Bedeutung.

Die Bosten Consulting Group unterstreicht dies im Report Innovation 2007 indem herausgestellt wird, dass Innovation für alle Regionen der Welt von entscheidender Bedeutung sind.

Zeit nun einen Blick auf die Situation in Deutschland zu werfen. Der Innovationsindikator 2007 belegt was wir häufig in der Praxis wahrnehmen: Es steht nicht zum Besten wenn es um das Thema Innovation in Deutschland geht. Tatsächlich haben sich einige Indikatoren im Vergleich zu 2006 sogar verschlechtert.

e-Learning: Re-Thinking Education

Hier ein Video der Weltbank von 2007 zum Thema e-Learning. Teilnehmer Harry Patrinos
und Robert Schank.

Hier die Beschreibung:
The event “e-Learning: Re-Thinking Education”, which took place at the World Bank headquarters in Washington D.C. on November 8th featured Robert Schank, Founder of the Institute of e-Learning and Professor at Northwestern University. Harry Patrinos, Lead Education Economist at the World Bank introduced the speaker and chaired the event.
Schank started by stating that he is challenging basic beliefs about education, and acknowledged that his views on the subject are radical. He criticized the current educational system by stating that it was not developed with students in mind. Rather, it is controlled by governments and universities. The current system, he said, was established by Harvard University in 1982 to prepare students for that institution by teaching the same subjects taught there. And while the country, under this system, does succeed at producing intellectuals, there is still a 50 percent drop-out rate in urban schools. This is a system, Schank explained, where there is too much lecturing and too little application of the skills learned. Lecturing, he said, suppresses the students’ own thoughts and reactions to the material learned. Students most often forget all the material they learn after they are tested, with the exception of that which they apply in their every day lives. It is a system that persists, Schank stated, because of economic reasons and resistance to change by universities.

Schank went on to explain why this style of learning, and the current school system, is so flawed. Practice, he said, is everything in learning. He pointed out that evidence suggests that the mind has not changed much over the last 100,000 years, and that humans have been using language for at least that long. However, consciousness may be a relevantly recent phenomenon in human history. If this is recent, he asked, is learning then a conscious process? Schank pointed out that the knowledge that truly matters is that which is used daily at a job, or in day to day life, and which one may not be able to articulate. This is unconscious knowledge. Schank stated that while most necessary learning is absorbed unconsciously, teaching is still taught consciously. He also pointed out that the problem with reading is that it tells the same story regardless of the person who is doing it. Finally, he criticized the idea of teaching students what they don’t want to know, rather than personalizing the curriculum.

Schank then explained the role e-Learning can potentially play in changing education as we know it today. Current e-Learning he says, aims to copy schools by a more efficient delivery our current conception of education. However, Information Technology, Schank said, allows us to create a new model of education that resembles the ancient model. In this model teachers can teach as needed, students pursue goals they want to pursue, learning is just in time, practice is key, students learn by doing, and they are tested by performance and not competence. The computer changes the nature of where we can find the expertise, since learning can be mediated my mentors that are anywhere in the world. It is not impossible to imagine, Schank stated, a multitude of mentors spread around the world who could teach a multitude of different subjects—something that is not possible in schools. Computer and team learning can also replicate work in the real world. Here, a student can ask help from the teacher, the online mentor, the fellow students (who are not competing, but collaborating with the work), use books, or use the web. In the question and answer session, audience members asked about how to deal with those who claim that practical based training does not constitute education, the role of the teacher in his proposed system, and how students may have difficulties adapting to society after they have graduated.

Und hier das Video: e-Learning: Re-Thinking Education

Conference on Intellectual Capital for Communities

Hier das Video der Conference on Intellectual Capital for Communities aus dem Jahr 2005 von der Weltbank. Teilnehmer sind Jean-Eric Aubert, Ahmed Bounfour, Leif Edvinsson, Dominique Guellec, Guenter Koch, Oluf Nielsen, Graham Vickery u.a.

Hier eine Beschreibung:
The knowledge economy has become credited with an increasing role in the world’s productivity. Because of its importance, the Knowledge for Development Group of the World Bank Institute organized an international conference on “Intellectual Capital for Communities” in partnership with the University of Marne la-Vallée. Taking place at the World Bank Paris office on June 20, 2005, the final panel of the day was chaired by Jean-Eric Aubert, Lead Specialist at the World Bank Institute, and included as panelists Ahmed Bounfour, professor at the University of Marne-la-Vallée; Graham Vickery, Head of Unit at the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD); Oluf Nielsen, Scientific Officer at the European Commission; Dominique Guellec, Chief Economist at the European Patent Office; Leif Edvinsson, adjunct Professor at Lund University; and Guenter Koch, Chairman of Execupery.

The panel noted that there needs to be a higher level of data surrounding the problem of intellectual capital—not only in amount, but also in the ability to crosslink and share data. The lack of an international common market and legal framework for intellectual property was also seen as a problem that needs political leadership. However, panelists and respondents recognized that the recipients of good or bad decisions on intellectual capital will be people too young to participate in current conferences or discussions. Any frameworks created must be sustainable and robust.

Und hier der Link zum Video:
Conference on Intellectual Capital for Communities

Aktuelle Studie zur Ressource Information in Unternehmen 2007

Das Deutsche Institut für immaterielle Werte hat jüngst eine bundesweite Studie durchgeführt bei der Unternehmensvertreter aus Informationsmanagementabteilungen befragt wurden. Hier einige der Untersuchungsergebnisse.

• 169 Unternehmensvertreter aus dem Informationsmanagement haben an der Befragung teilgenommen. 65% der teilnehmenden Unternehmen waren Großunternehmen.

• Die überwiegende Zahl der befragten Unternehmen bewertet das eigene Informationsmanagement in der Wirkung als unzureichend.

• Nur wenige Unternehmen arbeiten im Umgang mit der Ressource Information mit Planung und Zielvorgaben. IT-Strategien sind im Einsatz, werden allerdings häufig nicht konsequent umgesetzt.

• Zwischen verschiedenen Bereichen die mit dem Management von Informationen betraut sind gibt es nur in seltenen Fällen eine Zusammenarbeit.

• Eine Qualitätseinschätzung oder eine Prüfung auf Relevanz durch eine inhaltliche Prüfung findet in nur wenigen Unternehmen statt,  obwohl dies von den meisten als nützlich vermutet wird um die Informationsversorgung zu verbessern.

• Eine Reduktion auf erfolgskritische Informationen wird von den meisten Befragungsteilnehmern als nützlich vermutet.

• In der größeren Anzahl Unternehmen sind wenig effiziente Ordnungssysteme für Informationen im Einsatz.

• Die Mehrheit der Befragungsteilnehmer sieht keine Notwendigkeit darin Daten, Informationen und Wissen differenziert zu betrachten.

Kommentar in der Wirtschaftswoche

Die Wirtschaftswoche berichtete in der Ausgabe 41/2007 in der Rubrik Politik + Weltwirtschaft unter dem Titel Bremse Nr. 1 über eine Initiative deutscher Unternehmen dem Ingenieurmangel zu begegnen.

Unternehmen gehen in die Schulen, um die Kinder für Naturwissenschaften
und Technik zu begeistern und den Ingenieurmangel zu bekämpfen.

Daraufhin folgte von mir folgender Kommentar der in der Ausgabe 44/2007 gekürzt veröffentlicht wurde. Hier der komplette Kommentar.

Hausgemachte Probleme – ignorierte Lösungsmöglichkeiten

Sicher ist es zu begrüßen, dass einige Unternehmen nun versuchen ihr Personalproblem mit einer langfristigen Lösung anzugehen, anstatt blind die Politik verantwortlich zu machen. Allerdings verbessert dies die gegenwärtige Situation nicht im Geringsten, der Globalisierungsdruck wird, gerade in der Industrie, in den nächsten Jahren in Deutschland noch deutlich spürbarer werden. Daher muss jetzt gehandelt werden und praxisnahe Lösungen, unabhängig von Neueinstellungen, gibt es en masse. Dies fängt beispielsweise bei professioneller Personalentwicklung an und geht über globales Recruitment und zielgerichteter interner Weiterbildung bis hin zum Wissensmanagement. Wenn Wissen und Innovation tatsächlich die kritischen Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft sind, dann dürfen sie nicht nur Plattitüden bleiben, sondern es müssen Taten folgen. Dann werden die begeisterten Schüler auch noch Arbeitgeber vorfinden wenn sie die Universitäten verlassen.

Wie sinnvolles Wissensmanagement erneut durch Hype und Technikfokus gefährdet wird

Wie schon in der Vergangenheit reklamieren Technologiekonzerne das Thema Wissensmanagement für sich. Dieses mal wird Web 2.0 zum Allheilmittel hochstilisiert und wiederum der Öffentlichkeit suggeriert Wissensmanagement ließe sich durch Technikeinsatz überzeugend realisieren. Ein Irrtum der ein weiteres mal die konsequente Umsetzung von Wissensmanagement in Unternehmen bedroht.   Wissensmanagement soll die Ressource Wissen im Sinne der Unternehmensziele nutzbar machen. Wissen bedeutet das Gesamt an Erkenntnissen und Fähigkeiten, die Individuen im täglichen Leben zur Bewältigung von Aufgaben einsetzen. Dieses Wissen bildet sich aus Daten und Information die im Individuum vernetzt werden und daher an Personen gebunden ist. Und hier wird deutlich das Technik allein dieses nicht leisten kann. Vielmehr müssen auch organisatorische und menschliche Faktoren mit einbezogen werden.

 Wissensmanagement ist weit komplexer als ein technisches Gimmick. Jede Organisation sollte kritisch prüfen ob und wie Wissensmanagement Nutzen stiften kann und die eigene Wissensbasis analysieren, denn Out-of-the-box Standardlösungen gehen häufig ins Leere da jede Organisation ganz eigene Anforderungen birgt.  Die engagierten und begrüßenswerten Initiativen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie weisen den richtigen Weg. Deutschland ist als rohstoffarmes Land darauf angewiesen, das die Unternehmen ihre wichtigste Ressource, das Wissen und Innovationspotenzial ihrer Mitarbeiter, optimal nutzen. Nur mit einem Wiki irgendwo im Intranet ist es nicht getan. 

Wie die die Sammelwut von Suchmaschinenbetreibern zum Thema für Corporate Security und Competitive Intelligence wird

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht was Sie alles, durch das Ausfüllen der Eingabefeldern, Suchmaschinen über Ihren Informationsbedarf verraten? Leicht lässt sich durch die Suchargumente und die von Ihnen anschließend ausgewählten Links herausfinden was Sie wissen wollen. Eigentlich nicht weiter beunruhigend wenn man davon ausgeht das diese Daten nicht ausgewertet werden.  

Jüngst war allerdings aus Managementkreisen von führenden Suchmaschinenbetreibern zu vernehmen das über neue Geschäftsmodelle nachgedacht wird, unter anderem diese Daten auszuwerten und die daraus resultierenden Nutzerprofile zu vermarkten. Was noch wie paranoide Zukunftsmusik klingt kann mit einem Handstreich Realität werden. Rechtliche Barrieren sind weltweit unterschiedlich liberal ausgestaltet und im globalen Internet müssen die hohen EU-Standards nicht für alle Teilnehmer gelten.  

Sollte es dazu kommen wird dies für Competitve Intelligence vollkommen neue Möglichkeiten ergeben. So könnte beispielsweise eine Organisation ohne große Umwege den Informationsbedarf und die Planungen eines Wettbewerbers aus dem Suchverhalten rückentwickeln und entsprechend reagieren. Auch bringt dies neue Anforderungen für Corporate Security Abteilungen um dieses Leck zu schließen.

Vgl. hierzu auch Computer Zeitung, beispielsweise Nr.32-33 2007