Fehlende langfristiger Orientierung und mangelhaftes, nachhaltiges Wirtschaften – und die Folgen

Wer die Folgen fehlender langfristiger Orientierung, mangelhaften nachhaltigen Wirtschaftens und fehlendes Augenmerk für Bestandssicherung sehen will, braucht nicht mehr nur in den Wetterbericht zu schauen, es reicht auch ein Blick in die Schlagzeilen oder den Wirtschaftsteil der Zeitungen.

Eindrucksvoll sind gerade die Folgen zu beobachten, die das Fehlverhalten und die Kurzsichtigkeit einiger Bankiers hervorgerufen haben. Getrieben von der Gier nach schnellem Profit wurden die faulen Kredite immer wieder neu geschnürrt, umetikettiert  und weiter verschachtert oder beliehen, wohlwissend das dies Lügengebilde letztlich zusammenbrechen muss wenn Zahltag ist.

Jetzt ist alles Vertauen weg, verschwunden mit dem Buchgeld und der Reputation einer gesamten Branche deren wichtigstes Schmiermittel Vertrauen und verantwortungsbewußtes Handeln ist. Nichts ist einzuwenden gegen Risiken in Anlagen, aber was hier passiert ist, zeigt wie kurz der Blick war und wie wenig an Morgen und zukünftiges Geschäft gedacht wurde.

Ein ähnliches Beispiel ist Liechtenstein. Die Banken im Fürstentum unterstützen wohlwissentlich Dritte dabei Steuern mit windigen Stiftungen und anderen Organschaften zu hinterziehen. Auch dieser Schwindel flog auf und bedroht nun die wichtigste Säule die das Fürstentum am Leben hält, den Bankensektor.

Die politische Antwort auf die nun brennende Rezession sind Konjunkturpakete der Regierung. Über deren wirtschaftliche Wirkung kann man trefflich streiten. Aber selbst wenn man annimmt das sie Wirkung haben, ist es doch beklagenswert, dass versucht wird globale Probleme mit lokalen Maßnahmen begegnen zu wollen – nur internationale Zusammenarbeit, eine gemeinsame und abgestimmte Anstrengung kann hier effektiv etwas bewirken.

Besonders traurig ist aber der geringe nachhaltige Charakter der Maßnahmen. So ist die staatliche Abwrack- oder jetzt Umweltprämie eine reine Klientelmaßnahme, die unterstreicht, wie kurzfristig die Politik teilweise denkt und handelt. Nachhaltig wäre eine Prämie für energieeffiziente Heizungen oder für Gebäudeisolierung, für Bildung oder Grundlagenforschung, für Innovation und Technologietransfers. Jetzt bekommt man Geld dafür dass man sein Auto in die Presse fährt und sich ein Neues anschafft. Werte ohne Not vernichten um einen Industriezweig zu stützen der in den letzten Jahren immer wieder eindrucksvoll gezeigt hat wie gut man von Quartal zu Quartal denken und die Zukunft aus den Augen verlieren kann. Geld wird auch in Brücken, Straßen und Binnenschifffahrt fließen, also direkt die Baubranche unterstützen. Fragt sich ob wir und unsere Nachkommen daran viel Freude haben werden, wenn hier richtig Geld hineingesteckt wird. Investition in Zukunftsfähigkeit sieht anders aus.

Ein gutes Konjunkturpaket würde an anderer Stelle Impulse setzen. Impulse dort wo es die internationale Wettbewerbsfähigkeit für die Zeit nach der Rezession erhöht und etwas gegen CO2-Emission und schädliche Umweltauswirkungen tut. Es würde Deutschlands wichtigste Ressource vergrößern und stärken – bei den Menschen, deren Wissen und im Bereich Innovation. Es würde etwas weniger die historischen Schlüsselindustrien päppeln, sondern die die in Zukunft global stärker nachgefragt werden. Was bleibt, was ist und was wird werden wir mit erleben – Zahlen werden wir in jedem Fall.

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